Matinee – Sie nennen es Realität
Die Welt ist voller Projektionsflächen, die sich wie Doppelbelichtungen über die Wirklichkeit legen. Es sind unsere Vorstellungen vom eigenen Leben, dem der anderen und dem in der Ferne, die unsere Sichtweisen bestimmen. Doch die Fähigkeit, die Realität aus einer anderen Perspektive zu sehen schafft auch Spielräume, welche die Filme in diesem Programm erkunden. Sie führen uns an nahe und ferne Orte, hinterfragen Annahmen und lassen die Wirklichkeit ein bisschen anders erscheinen.
A Proposal to Project
Ein Nationalpark in Kalifornien. Zwischen den Bäumen ein Leinwand über die sich die Schatten der Blätter legen. Eine Einladung zur Projektion.
- 00:02:00
- Regie: Viktoria Schmid
- Kamera: Viktoria Schmid
- Schnitt: Viktoria Schmid
- Ton: Viktoria Schmid
- Sprache:
- Untertitel:
- Jahr: 2017
- Website
Green Screen Gringo
Die politische Lage in Brasilien ist kompliziert, aber davon zeigt sich wenig im Alltag der Großstadt Sao Paulo, hier ist genug los. Mit Kamera und Green Screen ausgestattet macht sich der Gringo auf die Suche nach kleinen Geschichten und überraschenden Momenten, die sich auf der Bühne der Straßen ereignen. Die Einwohner/innen São Paulos werden zu Kollaborator/innen in einer mixtape-haften Portrait des modernen Brasiliens, wie es wohl nur durch die Augen eines/einer Besuchenden entstehen kann.
- Niederlande
- 00:15:51
- Regie: Douwe Dijkstra
- Sprache: pt
- Untertitel: en
- Jahr: 2016
Approaching Truckdrivers
Ein deutscher Student verbringt ein Semester in Pakistan. Dort will er in einer abgelegenen Bergregion einen Film über die Liefertrucks drehen, die voll beladen, dicht an den steilen Hängen durch die karge Landschaft fahren. Zwei der Fahrer nehmen ihn dann mit auf die dreitägige Reise. Zusammen sitzen sie in der kleinen Kabine, die wie ein eigener Raum das Private in der Bewegung umfasst. Sie sprechen über die harte Arbeit, ihre Träume und als sie an dem verunglückten Truck eines Kollegen vorbeifahren, auch über den Glauben und das Schicksal.
- Pakistan
- 00:12:00
- Regie: Daniel Asadi Faezi
- Production: Daniel Asadi Faezi
- Kamera: Musa Yawari
- Schnitt: Daniel Asadi Faezi
- Ton: Daniel Asadi Faezi
- Sprache: ur
- Untertitel: en
- Jahr: 2017
- Weltpremiere
D.O.M.
Dom bedeutet im polnischen Zuhause und ist gleichsam ein Verweis auf zwei lateinische Sätze, die Gottesfurcht und Geister beschwören. Künstlerin Anna Pichura verbindet diese Themen in einem Video, das in der Einsamkeit der tristen Landschaft die Spuren unsichtbarer Bewohner/innen dieser oder einer vorherigen Zeit aufzeigt und mit kultisch religiösen Symbolen versetzt.
- Polen
- 00:08:00
- Regie: Anna Pichura
- Untertitel: en
- Jahr: 2017
- A38-Produktions-Stipendium
- Weltpremiere
Doktor Ol, Hemşirelik Yap
Eine junge Krankenschwester trägt einen gefalteten Sichtschutz durch die Stadt, vorbei an Kreuzungen, durch Hinterhöfe bis in den Wald. Sie baut den Parawan auf, rutscht ihn zurecht, um den Patient/innen, die nicht kommen werden, Schutz zu bieten. Es ist die Frage nach Kunst, Heilung und Körperlichkeit die im Zentrum ihrer Performance stehen. Aber wie jede Krankenschwester weiß, es ist die Zeit, die alle Wunden heilt.
- Türkei
- 00:06:24
- Regie: Sena Başöz
- Kamera: Melisa Uneri
- Schnitt: Sena Başöz
- Jahr: 2016
- A38-Produktions-Stipendium
- Europapremiere
Nyo Vweta Nafta
Wenn sie ihn heiratet, baut er ihr ein Haus aus Stein, kauft ihr ein Samsung Galaxy und Versace-Kleidung, verspricht er während er sie auf dem Moped umherfährt. Denn für die jungen Menschen in Mosambik versprechen diese Namen eine ferne Freiheit und einen unerreichbaren Luxus. Überhaupt, in reichen Ländern gibt es keine Zahnstocher berichtet einer der Jungen, dass weiß er von seinem Bruder der in Norwegen gearbeitet hat. Gedreht auf 16mm-Film fängt Regisseur Ico Costa nahezu beiläufig die Träume und Hoffnungen einer Gruppe junger Männer ein, die ihren eintöniger Alltag mit Geplänkel über Liebe, Geld und Zukunft füllen.
- Portugal
- 00:22:00
- Regie: Ico Costa
- Sprache: af
- Untertitel: en
- Jahr: 2017
- Goldener Schlüssel