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Filmladen, 14:30 Uhr
Myanmarket

Myanmarket

Myanmar (früher Burma) in Südostasien. Seit 2011 verzeichnet das Land nach fast fünf Jahrzehnten einen fortschreitenden Demokratisierungsprozess. Damit geht auch eine wirtschaftliche Öffnung des Landes einher. Das bevölkerungsstarke Land verspricht Investor/innen und Unternehmen trotz Armut die Perspektive guter Geschäfte. Die ersten, die diesen großen Unbekannten erkunden möchten, sind Marktforschungsfirmen. Sie versuchen, den Bedarf zu ermitteln, um sich den ausländischen Investor/innen zur Beratung anzubieten. Oder versuchen die Marktforscher/innen vielleicht doch, den Bedarf nach Konsumgütern erst zu erzeugen? Welcher Narrative bedienen sich die Akteure/innen? Welche Triebfedern werden in die Gesellschaft eingebaut um Bedürfnisse zu erzeugen? Wie reagiert die myanmarische Gesellschaft auf diese „Invasion“ und auf den anstehenden, angeblich freiwilligen Wandel? In MYANMARKET erzeugt Filmemacherin Eva Knopf eine subtile ethnographische Studie dieses Wandels in diesem Neuland für die freie Wirtschaft. Sie lässt – überwiegend europäische – Marktforscher/innen zu Wort kommen und ihre Ansichten und Erwartungen kundtun. Verfolgt diese sowie die erste angehende Generation einheimischer Dienstleister/innen mit der Kamera bei ihrem Vorgehen. Lässt gleichzeitig Myanmar/innen von sich selbst und deren Erwartungen und Träumen sprechen und erfasst ihre Wahrnehmung der neuen Situation. Sie erzählt als scharfsinnige und gleichzeitig diskrete Beobachterin von der „Feinmechanik der Begegnung zwischen den Menschen in Myanmar und dem freien Markt“. Sie lässt uns an den diese Begegnung begleitenden, zwangsläufigen jedoch gern übersehenen Widersprüchen teilhaben und Zeug/innen des eingeleiteten gegenseitigen Anpassungsprozesses werden.

  • Deutschland
  • 01:16:00
  • Regie: Eva Knopf
  • Production: Ulla Lehmann
  • Kamera: Stefan Sick
  • Schnitt: Ana Rocha Fernandes
  • Musik: John Gürtler
  • Ton: Markus Limberger, Eva Knopf, Jonathan Schorr
  • Sprache: en
  • Untertitel: en
  • Jahr: 2017
  • Weltpremiere