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Filmladen, 10:30 Uhr
Radio Kobanî

Radio Kobanî

„Guten Morgen Kobanî. Hier ist Dilovan Kiko.“ Die Stimme der jungen kurdischen Frau durchbricht die Stille der zerstörten Stadt. Sie und ihre Freundin Biter bauen mitten im Befreiungskampf gegen den IS eine Radiostation auf, versuchen die Leute zu informieren und eine Verbindung zu ihnen aufzubauen. Die beiden jungen Frauen interviewen Überlebende, gehen in Flüchtlingslager und sprechen mit Kämpfer/innen und Musiker/innen. In RADIO KOBANI ist das Leben jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung für die Überlebenden und die Rückkehrer/innen. Nie ist es sicher, was in den Trümmern gefunden wird: manchmal sind es Tote, öfter sind es zurückgelassene Gegenstände – die stillen Zeug/innen der Zerstörung. Die täglichen Sendungen bringen den Zuhörer/innen Stabilität und Trost, als die Stadt und das Leben in ihr wieder aufgebaut werden sollen und sie vorsichtig an eine Zukunft zu denken wagen. Zur gleichen Zeit spricht Dilovan in Form von Briefen mit dem ungeborenen Kind, das sie hoffentlich eines Tages haben wird: Sie erzählt vom unbarmherzigen Terror des IS und den Folgen für sie, ihre Familie und ihre Freunde. Es ist eine poetische Geschichte über das Trauma des Schmerzes, das Überleben und die Hoffnung. Der Filmemacher Reber Dosky begleitet Dilovan und Kobanî während der Befreiung von Kobanî und der Zeit danach über 3 Jahre hinweg. Immer wieder fliegt die Kamera über die Ruinen, zeigt wie die sich die Leute in ihre ursprüngliche Umgebung zurücktasten und wie sich langsam so etwas wie ein alltägliches Miteinander einstellt. Mit der Zeit lernt auch Dilovan wieder die helleren Seiten des Lebens zu genießen: Musik, Flirten im Park und Verliebtsein.

  • Niederlande
  • 01:09:19
  • Regie: Reber Dosky
  • Production: Dieptescherpte: Jos de Putter
  • Kamera: Nina Badou, Reber Dosky
  • Schnitt: Xander Nijsten
  • Ton: Taco Drijfhout
  • Sprache: ku
  • Untertitel: en
  • Jahr: 2016
  • A38-Produktions-Stipendium