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Filmladen, 17:00 Uhr
Soldado

Soldado

Auf die Frage, warum er sich für den Militärdienst entschieden habe, antwortet der Protagonist in SOLDADO: „Weil ich einen Job brauche und meine Mutter glücklich machen will.“ Der argentinische Regisseur Manuel Abramovich, der bereits für seine Kurzfilme auf zahlreichen internationalen Filmfestivals ausgezeichnet wurde, skizziert in seinem neuen Langfilm exemplarisch die Welt eines Rekruten im argentinischen Militär. SOLDADO beginnt mit langen statischen Aufnahmen einer Militärkappelle, deren Trommelschläge im gleichbleibenden Rhythmus zum Marsch ertönen. Fortan wechselt der Regisseur, der stets selber für die Kameraarbeit in seinen Filmen verantwortlich zeichnet, gekonnt zwischen intimen Close-Ups und sorgsam ausgesuchten Totalen, in denen der militärische Alltag dokumentiert wird. Dabei stehen Bildausschnitte und Bildinhalte stets in einem spannenden Verhältnis: Wenn zum Beispiel die Soldaten unter dem strengen Blick der Offiziere auf dem Kasernenhof antreten oder Trompeten das Hissen der argentinischen Flagge begleiten. Mit nüchterner Präzision begleitet Abramovich den jungen Protagonisten in verschiedenen Situationen und Phasen der militärischen Ausbildung. Dabei baut sich langsam eine Spannung zwischen dem streng definierten System der Militärschule und der Verletzlichkeit des jungen Mannes auf. Vor dem historischen Hintergrund der argentinischen Militärdiktatur zwischen 1976 und 1983 betrachtet, gewinnt SOLDADO eine zusätzliche Qualität, die jedoch in keinem Moment konkret in den Bildern sichtbar wird.

  • Argentinien
  • 01:12:00
  • Regie: Manuel Abramovich
  • Production: Gema Juárez Allen, Alejandra Grinschpun
  • Kamera: Manuel Abramovich
  • Schnitt: Anita Remón
  • Ton: Sofía Straface
  • Sprache: es
  • Untertitel: en
  • Jahr: 2017
  • Website