STELLA POLARIS ULLORIARSUAQ beginnt mit dem pfeifenden Wind, der über die dunklen, scheinbar unendlichen Flächen des Eises in Grönland fegt. Mit dem Aufgang der Sonne wird der Wind vom lauten Krachen des Eises abgelöst. Es ist der Ton einer immer schneller verschwindenden Landschaft. Millionen von Jahren haben Gletscher die Felsen und das angrenzende Meer Grönlands mit ihren bizarren und einmaligen Formationen bedeckt. In den verschiedenen gefrorenen Schichten hat sich die Geschichte der Erde angesammelt und konserviert. Die Kalaallit Inuit, die Ureinwohner/innen, ihre Traditionen und ihr Überleben, sind seit Jahrtausenden untrennbar mit diesem ewigen Eis verbunden. Nahrung, Kleidung und Jagdwaffen waren ihr Reichtum; ihr Verständnis der Natur war ihre Stärke. Der Wechsel zu einer modernen Lebensweise durch die europäische Kolonisierung Grönlands und der stetig zunehmende Klimawandel haben vieles für die Menschen dort verändert. Der Filmemacher Yatri N. Niehaus ist zusammen mit dem Foto- und Filmkunstprojekt STELLA POLARIS ULLORIARSUAQ auf einer Reise, um die Veränderungen der Natur und der Lebensweise der Menschen festzuhalten. Der Schamane Angaangaq Angakkorsuaq und andere Inuit, die mit dem Projekt verbunden sind, erzählen von den Geheimnissen, die das Eis birgt, ihrer Verbundenheit zu dieser Natur und ihren Zweifeln für die Zukunft. Unter der Anleitung des Schamanen und mithilfe zweier Fotografen sammeln sich die Menschen nachts, um in sternenklaren Nächten Gletscher und Eisberge zum Leuchten zu bringen. Einzigartige Bilder zeigen in STELLA POLARIS ULLORIARSUAQ die Formen und das Leuchten der Eisberge; die Kamera fährt über das Meer und das Eis und dokumentiert trotz aller Schönheit auch die Auflösung dieser Landschaft durch den Klimawandel.